Transaktionskosten

Das von Ronald Coase (1910 – 2013) entwickelte Konzept der Transaktionskosten weicht von den neoklassischen Annahmen des vollkommenen Markts inkl. der Annahme der vollständigen und kostenlosen Verfügbarkeit von Informationen ab und macht dadurch ein großes Spektrum ökonomischer Phänomene erklärbar. Transaktionskosten fallen bei jeder Transaktion an. Unter einer Transaktion wird die Übertragung von Wirtschaftsobjekten wie Gütern, Dienstleistungen oder Forderungen zwischen mindestens zwei Akteuren verstanden. Dies kann auf Märkten, aber auch innerhalb von Unternehmen oder Familien erfolgen. Transaktionskosten fallen zusätzlich zu den reinen Produktkosten an, etwa für Informationsbeschaffung (welches Gut soll gekauft werden, welche Eigenschaften hat es, wo ist es günstig zu erhalten?), Durchführung (Fahrt zum Händler, Durchführung von Preisverhandlungen, Produkt kaufen) und Kontrolle (enthält das Produkt die zugesicherten Eigenschaften, Umtausch). Institutionen vermögen die Transaktionskosten erheblich zu senken, beispielsweise führen die Regelungen zur Gewährleistung bei Kaufverträgen dazu, dass der Käufer das einzelne Produkt vor dem Kauf nicht intensiv testen muss, da er im Falle eines Mangels Rechte wie Nachbesserung, Neulieferung oder Rücktritt vom Kaufvertrag geltend machen kann.